Programm
Vorträge & Workshops
Samstag 28.06.2025 |
11.00 Uhr
Dr. Joachim Mayer-Brix
HNO – Erkrankungen: Tipps und Tricks zur Diagnostik und homöopathische Therapie
Workshop, Dauer: 90 min
HNO Erkrankungen gehören zu den häufigen Gründen aus denen ein Homöopath aufgesucht wird. Die klinische Untersuchung und die Beurteilung der Erkrankung können jedoch eine Herausforderung darstellen. Mit einfachen Tipps und Tricks lassen sich Befunde oft aber doch in er allgemeinen Praxis besser einschätzen und untersuchen.
Bitte ein Otoskop mitbringen !
Das lernen wir in diesem Workshop:
Klinik
- Welche Untersuchungen sind bei chronischen HNO Krankheiten sind in der Praxis häufig und wichtig?
- Wie schätze ich die Erkrankung und den Verlauf richtig ein?
- Was sind wichtige Differentialdiagnosen?
- Was wird häufig übersehen oder nicht bedacht?
- Welche gefährlichen Verläufe gibt es und was sind ihre Anzeichen?
Fallanalyse
- Welche Symptome sind zuverlässig und benutzbar?
- Welche Rubriken sind wertvoll?
- Welche Mittel sind häufig?
- Welche kleinen Mittel sind klinisch wertvoll, aber schwer zu repertorisieren?
Homöopathische Behandlung: Darstellung von typischen Beispielfällen und Analyse nach Kent und Vergleich zur Analyse mit dem Symptomen Lexikon nach Uwe Plate
Dr. Christoph Tils
Akute schwere Krankheitssituationen – effektiver Überblick und sichere Arzneiwahl mit einem kleinen Tool für Bogers GA und SK
Vortrag, Dauer: 90 min
Wohl bekannt ist, dass Hahnemann die „Charakteristik“ als wichtigstes Werkzeug sowohl für akute als auch für chronische Krankheiten (Organon §§ 104, 209) bezeichnet und verwendet hat. Weniger bekannt ist, dass sich die von ihm beauftragte Erforschung der „Charakteristik“ als ein generationenlanger Entwicklungsprozess erwies, deren Ergebnisse Boger zu einem universalen Werkzeug synthetisiert hat. Neu ist – nach nun langjähriger Anwendung in Praxis und Lehre sowie eben soviel kollegialem Austausch – daraus ein eingängiges Tool mit nur 2&2=4 Begriffen zu entwerfen, das sich nicht nur für Neulinge als sehr hilfreich erweist.
14.00 Uhr
Ralf Dissemond
„Die Sehgal-Methode“ – Den Geist- und Gemütszustand des Patienten verstehen
Vortrag, Dauer: 90 min
Die Sehgal-Methode wurde vom indischen Homöopathen Dr. M.L Sehgal ab Mitte der 1980ziger Jahre entwickelt, und von ihm bis zu seinem Tod immer weiter verfeinert. Diese Arbeit wird jetzt von seinen Söhnen und seinem Enkel fortgeführt.
Sie basiert auf der genauen Beobachtung der Gedanken, Gefühle und des Verhaltens des*r Patient*in während ihrer/seiner Krankheit, und deren Übertragung in die entsprechenden Rubriken des Repertoriums. Die Verordnung des homöopathischen Arzneimittels erfolgt ausschließlich auf dieser Basis. Alle körperlichen Symptome werden ebenfalls aufgenommen, da sie meistens der Behandlungsgrund sind, und ihre Veränderung / Besserung unerlässlich für die die Beurteilung des Verlaufes ist.
Samuel Hahnemann geht in den Organon §§ 210 – 213 auf die Bedeutung der Geist- und Gemütssymptome ein, und unterstreicht hier ihre besondere Stellung für die Wahl des passenden Arzneimittels. Dr. M.L. Sehgal hat dies noch konkretisiert in dem er beispielsweise sagte, dass die Veränderungen des Geist-und Gemütszustands gegenwärtig, anhaltend und auffallend sein müssen. Darüber hinaus gibt er genaue Erläuterungen wie eine Rubrik aus diesem Kapitel des Repertoriums zu verstehen ist.
Dieser Vortag richtet sich an alle Kolleginnen und Kollegen und ist eine Einführung in die Sehgal Methode.
Dr. Christian Lucae
Polaritätsanalyse und ADHS im Kindesalter
Vortrag, Dauer: 90 min
Die Polaritätsanalyse wurde von Dr. Heiner Frei entwickelt und basiert auf dem Therapeutischen Taschenbuch von Bönninghausen. In diesem Vortrag werden die grundlegenden Merkmale der Polaritätsanalyse samt ihrer Unterschiede zu anderen Methoden dargestellt. Dabei werden die jüngsten Weiterentwicklungen (Prinzip der Symptomenzuverlässigkeit, integrierte Fragebögen etc.) berücksichtigt und das Online-Repertorium polarity-analysis.com erklärt. In der Behandlung des ADHS im Kindesalter spielt die Polaritätsanalyse eine herausragende Rolle, welche anhand von Fallbeispielen erläutert wird.
Stefanie Koenigs
Was wird sein, wenn dein Problem gelöst ist?
Workshop, Dauer: 90 min
Möchten wir etwas verändern, ist es hilfreicher, die Bedingungen für unser gewünschtes Ziel in den Fokus zu nehmen anstatt die problemerhaltenden Faktoren zu analysieren.
Mit der lösungsfokussierten Gesprächsführung haben wir ein wertvolles Werkzeug, das wir zur Begleitung unserer Patient:innen und zur Stärkung unserer eigenen Resilienz einsetzen können.
In diesem Workshop stelle ich Euch ein wesentliches Tool dieser ressourcenstärkenden Methodik vor. Ihr seid eingeladen, dieses auszuprobieren und Euch mit Kolleg:innen über den möglichen Einsatz in der homöopathischen Praxis auszutauschen.
16.00 Uhr
Renate Künne
Die Lebenskraft und die Wissenschaft
Vortrag, Dauer: 45 min
Hahnemanns Begriff Lebenskraft ist zentral für das Verständnis von Krankheit sowie der Wirkung homöopathischer Mittel. Er wird jedoch oft als unwissenschaftlich abgelehnt.
Tatsächlich ist Hahnemanns Begriff der Lebenskraft aber fast identisch mit dem von Kant, und Hahnemanns Aussagen zur Lebenskraft werden von den Erkenntnissen der heutigen Biologie bestätigt; er ist in seiner Originalform wissenschaftlich verwendbar.
Weiter zeigt die Erkenntnistheorie von Rudolf Steiner die praxisrelevante Möglichkeit auf, die Lebenskraft als Wirklichkeit zu beobachten.
Karen Lutze
Wie gelingt eine selbstbewusste Kommunikation zur Homöopathie?
Vortrag, Dauer: 45 min
Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, in einem Gespräch mit einem kritischen Gegenüber festzustecken? Skeptische Gesprächspartner*innen können uns schnell aus dem Konzept bringen und schlimmstenfalls bleibt ein Gefühl von Unzulänglichkeit...
Im Zentrum des Vortrags steht die Kommunikation mit Hilfe von Kernbotschaften zur Homöopathie. Eine Kernbotschaft beinhaltet, was mein gegenüber aus dem Gespräch mitnehmen soll. Deshalb stelle ich Ihnen die 6 Kernbotschaften zur Homöopathie vor. Anhand einer Kernbotschaft zeige ich exemplarisch auf, wie eine selbstbewusste Kommunikation mit Kernbotschaften gelingen kann.
Nora Laubstein
Was bedeuten interdisziplinäre Arbeit, integrierte Versorgung und integrative Medizin für die Praxis?
Vortrag, Dauer: 45 min
Mittlerweile sind die Bezeichnungen „interdisziplinär“ und „integrativ“ im Sprachgebrauch angekommen. Das Thema „integrierte Versorgung“ ist jedoch noch häufig unbekannt. Alle drei Bezeichnungen meinen unterschiedliches, sind jedoch auch miteinander verwoben. Zudem macht es einen Unterschied ob die berufliche und finanzielle Situation betrachtet wird, oder eine Behandlungsweise bzw. deren handwerkliche Methodik. Ich möchte in meinem Vortrag das Verständnis dieser Begriffe vertiefen und zur Diskussion stellen.
17.00 Uhr
Andreas Hesch
Einblicke in unser interdisziplinär-, komplementärmedizinisches Praxiszentrum
Vortrag, Dauer: 45 min
In einem Praxiszentrum zu arbeiten bietet verschiedene Vorteile, sowohl für die Therapeuten als auch für die Patienten:
Vorteile für Therapeuten:
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Therapeuten aus verschiedenen Fachbereichen können sich austauschen und von der Expertise der Kollegen profitieren. Dies fördert eine ganzheitliche Behandlung der Patienten.
- Effiziente Nutzung von Ressourcen: Gemeinsame Nutzung von Praxisräumen, Geräten und Verwaltungsstrukturen senkt Kosten und steigert die Effizienz.
- Professionelles Netzwerk: Es entsteht ein natürliches Netzwerk für Überweisungen und fachlichen Austausch, was für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung förderlich ist.
- Flexibilität: Therapeuten können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, da administrative Aufgaben oft zentral übernommen werden.
- Weniger Isolation: In einem Team zu arbeiten kann den sozialen Austausch verbessern und ein Gefühl der Gemeinschaft schaffen.
Vorteile für Patienten:
- Ganzheitliche Versorgung: Patienten profitieren von einer breiten Palette an Therapieangeboten und können unterschiedliche Behandlungsansätze an einem Ort erhalten.
- Bessere Koordination: Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Fachrichtungen führt zu einer besseren Abstimmung der Behandlungspläne und vermeidet Redundanzen.
- Bequemlichkeit: Patienten haben kürzere Wege, da verschiedene Fachbereiche unter einem Dach vereint sind, was besonders in ländlichen Gegenden von Vorteil ist.
- Schnellere Diagnosen und Behandlungen: Durch die unmittelbare Verfügbarkeit unterschiedlicher Experten können Diagnosen schneller gestellt und Behandlungsansätze schneller umgesetzt werden.
In meinem Vortrag über unser „Praxiszentrum KueHof“ werde ich diese Punkte näher beleuchten und mit „therapeutischem Leben“ füllen.
Helmut Schnellrieder
Selbstvertrauen in der Praxis – Berufsidentität homöopathischer Heilpraktiker
Vortrag, Dauer: 45 min
Identität ist, wer ich aus sozialer Sicht bin. Damit ist sie ein wesentlicher Teil dessen, was wir mit dem Begriff »Selbst« bezeichnen. Als homöopathisch arbeitende Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker haben wir sowohl eine abweichende Sichtweise auf viele alternative, im Ansatz »allopathische« Therapieformen als auch auf verschiedene Behandlungsmethoden in der konventionellen Medizin. Um uns in diesem Spannungsfeld nach innen und außen genauer zu definieren und mit dem angemessenen Selbstbewusstsein auftreten zu können, haben wir in einer Gruppe engagierter Heilpraktiker-Homöopathinnen und -Homöopathen erarbeitet was wir tun, wie wir es tun, was uns antreibt und was uns ausmacht. Wir gehen davon aus, dass das Wissen darum, wer wir sind – also das Wissen um unsere berufliche Identität – zur Stärkung der Homöopathenschaft und zu unserer persönlichen Stärkung beiträgt.
Sonntag 29.06.2025 |
09.00 Uhr
Prof. Hartmut Schröder
Der Valebo-Effekt: Warum wir Kranke als Experten in eigener Sache behandeln sollten
Vortrag, Dauer: 90 min
Vortragstext folgt
Dr. Norbert Winter
Cyrus Maxwell Boger – und die Balance von Semiotik und Diagnostik
Vortrag, Dauer: 90 min
In der Zeit Bogers erlebte die Medizin einen markanten Übergang von einem semiotischen hin zu einem diagnostischen Krankheitsverständnis. Und so finden sich in seinen Publikationen Hinweise auf beide Denkweisen, die sich jedoch nicht auszuschließen, sondern einander zu ergänzen scheinen. Ein für den jeweiligen Fall adäquates Ausbalancieren beider Aspekte lässt alte semiotische Erfahrungsschätze und das Wissen der modernen Pathologie gleichermaßen nutzbringend anwenden. Was bedeutet das für unsere heutige Praxis?
Stefan Reis
GHG Jahrs „Repertorium der Hautsymptome“ – wertvolles Werkzeug in der homöopathischen Praxis
Vortrag, Dauer: 90 min
Wichtig bei der homöopathischen Behandlung sind bekanntlich zuverlässige Werkzeuge. In der genuinen Homöopathie hat sich Jahrs „Hautrepertorium“ dabei als besonders hilfreich erwiesen – nicht nur wegen der validen Rubriken, sondern auch aufgrund der ansonsten eher problematischen dermatologischen Nomenklatur. Dennoch ist das Werk unter den Kolleg*innen gar nicht allzu bekannt. Das möchte ich mit diesem Vortrag ändern.
11.00 Uhr
Matthias Klünder & Matthias Strelow
Predictive Homöopathie bei Autoimmunerkrankungen
Vortrag, Dauer: 90 min
Vortragstext folgt
Bernhard Möller
Die Verborgenheit der Gesundheit
Vortrag, Dauer: 90 min
Für den Titel des Vortrags wurde der eines Buches des Philosophen H.-G. Gadamer (1900-2002) benutzt, und die Ergebnisse jahrelanger Untersuchungen und verifizierter Beobachtungen hierzu werden, auch anhand zweier praktischer Fälle, der einer Autoimmunkrankheit und der einer schweren Depression, erläutert und dargestellt.
Was uns so selbstverständlich erscheint: „Die“ Gesundheit, ist trotz aller Lehren und Kriterien zur Beurteilung des Behandlungsverlauf oft genug sehr schwierig und unklar. Das liegt genau daran, dass sich Krankheit zwar konkret durch Symptom, Messung und Abbilden zeigt, nicht aber die Gesundheit. Da, laut S. Hahnemann, unser „höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt“, hat das Verständnis des „gesund Machens“ eine überragende Bedeutung.
Dass sich der ganze Komplex überdies bis hin zu einer „Lichtung“ der Anamnese erstreckt, ist selbstredend, und dass (die) Gesundheit je nach klinischer Krankheit und Pathologie völlig verschieden aufzufassen ist, soll unter einem ganz neuen Blickwinkel verständlich werden.
13.30 Uhr
Carl Classen
Patientenführung, Individualität und eine Ethik der Freiheit
Vortrag, Dauer 60 min
Wie gestalte ich therapietragende Beziehungen in Übereinstimmung mit mir selbst, mit der Patientin oder dem Patient als Gegenüber und drittens mit dem Auftrag wie auch tieferen Grund unserer Begegnung? Eigentlich erfordert schon eine solche Fragestellung eine individualisierende Patientenführung und eine Ethik der Freiheit. Wie entstehen Frei-Räume zum Heilwerden – soweit nicht schon durch das Simile – und was können wir praktisch dafür tun?
Impulsvortrag und kollegialer Austausch.
Hildegard Klingberg
Phänomenologie homöopathischer Arzneimittel bei Depressionen
Vortrag, Dauer: 60 min
Vortragstext folgt
Glauben Sie an die Evidenz der Homöopathie?
Vortrag, Dauer: 60 min
Warum bewerten Befürworter und Gegner die wissenschaftliche Datenlage zur Homöopathie so kontrovers?
Die Hypothese dieser Präsentation ist, dass die Narrative über die Evidenz der Homöopathie und die Plausibilität von Forschungsdaten in einem relevanten Ausmaß auf den Glaubenssystemen der jeweiligen Akteure beruhen.
Auf der Basis von qualitativen Daten aus Interviews zum Verständnis von Kinderkrankheiten bei homöopathischen, anthroposophischen und konventionellen Ärzten, Daten aus der Allbus-Befragung und einer zusätzlichen Literaturrecherche wurden Hypothesen über grundlegende Glaubenssysteme und die Wirklichkeitskonstruktion der Akteure entwickelt.
Widersprüchliche Überzeugungen über das Geist-Materie-Problem und das Verhältnis von Natur versus Technik können die Interpretation von homöopathischen Forschungsdaten beeinflussen, was zu einer „Plausibilitätsverzerrung“ führen kann.
Ein Verständnis der Debatte aus einer Meta-Perspektive könnte das Verständnis erweitern und zu neuen Ansätzen und vielleicht auch Lösungen in dem ansonsten festgefahrenen Diskurs führen.
Schlussvortrag 29.06.2025 |
14.45 Uhr
Teilnehmer*innen folgen
Titel folgt
Schlussvortrag, Dauer: 60 min
Text folgt